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Kategorie: Kultur

Im Finanzausschuss des Rates stand die Umwandlung der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach in eine gGmbH (Gemeinnützige GmbH) auf der Tagesordnung.

Verbunden damit sollten die Regelungen zur Übertragung der spielfertigen Häuser in Mönchengladbach und Krefeld auf die neue Gesellschaft beraten werden.

Für die FWG forderte Erich Oberem, dass das Ergebnis der am 29. April 2009 beschlossenen Prüfung durch die Verwaltung vorgelegt werde. Dies könne nicht ersetzt werden durch eine Reihe von Besprechungen in Zirkeln, zu denen nicht alle Ratsmitglieder Zugang hatten. Weder der sog. Workshop am 11. Mai 2010 noch die Erörterung von Angelegenheiten in einer nicht öffentlichen Besprechung von Fraktionsvertretern am 16. September 2010 seien ein Ersatz für die bis heute fehlende Unterlage über die vom Rat in Auftrag gegebene Prüfung. Auch die verschiedenen Berichtsvorlagen des Kulturdezernenten im Kulturausschuss enthielten keine Informationen über die Vor- und Nachteile der beabsichtigten Rechtsformänderung. Statt des Prüfungsergebnisses würde nun der Entwurf von Vertragsunterlagen zur Beratung gestellt. Diese Texte seien so abgefasst, dass Zweifel daran bestehen müssten, dass auf dieser Basis das Theater als beständige Einrichtung angesehen werden könne. Die Texte ließen offen, ob das Angebot des Theaters künftig durch eigene Produktionen oder nur durch eingekaufte Gastspiele geleistet werde. Die Festlegung auf ein Dreispartentheater fehle. Das Orchester als Einrichtung der gGmbH sei nicht genannt. Die Kaiser-Friedrich-Halle als Spielort für das Orchester werde nirgendwo erwähnt.

Oberem verwies darauf, dass die insoweit offenen Fragen von den Vertretern der FWG in der genannten (Geheim-)Besprechung am 16. September 2010 gestellt worden seien. Beigeordneter Kuckels habe dazu erklärt, dass die Bezirksregierung die Festlegung auf ein Dreispartentheater beanstande. Eine weitergehende Diskussion wurde in einer völlig undemokratischen Aktion unterbunden. Der Moderator der Diskussion, der Mönchengladbacher Kulturdezernent Dr. Gert Fischer, folgte dem ihm von seinem Kollegen Schneider aus Krefeld erteilten Ratschlag, auf die Argumente der FWG nicht einzugehen und die Diskussion zu anderen Fragen fortzuführen. So sind die von der FWG aufgeworfenen Fragen bis heute ungeklärt.

Wer vor dem Hintergrund dieses Sachstandes die Entscheidung treffen will, das Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach in eine gGmbH zu überführen, hat böse Hintergedanken. Er will die Tür zu einer Veränderung öffnen, die zur Abwendung von der Idee der theatertragenden Stadt führt.

Der Finanzausschuss beschloss keine Entscheidungsempfehlung für den Rat. Dem Antrag der FWG, vor einer Beschlussfassung die Vorlage des Prüfungsergebnisses zu verlangen, das nach dem Ratsbeschluss vom 29. April 2009 zu erarbeiten war, folgte der Ausschuss nicht. Die Vertreter der ampeligen Gestaltenmehrheit hielten das nicht für erforderlich. Soviel Transparenz-Interesse ist erstaunlich! Oder?