Eindrücke aus Mönchengladbach

Der FWG-Fraktionsvorsitzende Erich Oberem verlangte jetzt Einsicht in die Unterlagen der Stadtentwicklungsplanung. Der Oberbürgermeister gewährte diese sofort.

Das Ergebnis der Akteneinsicht bestätigt die schlimmsten Befürchtungen über klientelbezogene CDU-Politik im Zusammenhang mit dem Konzept Giesenkirchen 2015.

Die Konzeptunterlage des CDU-Stadtbezirksverbandes Giesenkirchen/ Schelsen Meerkamp gehört zu den Unterlagen, die dem Fachbereich Stadtentwicklung zur Erfüllung eines Prüfungsauftrages der Bezirksvertretung Giesenkirchen vom 31. Mai 2007 zur Verfügung gestellt wurde. Bemerkenswert: diese Unterlage war nicht Gegenstand der Beratung in der Bezirksvertretung. Dort standen nur Auszüge über einzelne Neuplanungsabsichten zur Verfügung. Das komplette Konzept ist 54 Seiten stark. Es enthält Bestandsinformationen und konkrete Planungsvorschläge für neue Sportanlagen und neue Baugebiete.

Die Tendenz dieser Broschüre ist eindeutig. Sie ist so angelegt, dass die vorhandenen Sportanlagen in schlechtes Licht gerückt werden und verbindet dies mit Angaben über den Sanierungsaufwand. Dieser wird mit insgesamt 273.000 € angesetzt. Diese Sanierungskostengröße gibt den Anlass, die Notwendigkeit für den Neubau einer Sportanlage auf dem Freibadgelände zu behaupten. Immerhin ist dieser Neubau noch als Bezirkssportanlage mit 400m-Bahn, Sprung- und Kugelstoßanlage versehen und hat auch einen zweiten Fußballplatz. Der Aufwand für die Errichtung dieser Anlage wird mit 2.655.000 € beziffert. Somit statt eines Sanierungsaufwandes von 273.000 € ein Neubauprojekt von rd. 2,7 Mio. €. Ein Meisterwerk von Wirtschaftlichkeitsberechnung.

So kühn oder auch unverschämt kann nur jemand sein, der etwas anderes vor hat und sozusagen mit einer Wurst nach dem Schinken wirft. Das Interesse ist die Erschließung von Wohnbaugebieten. Bei der wirtschaftlichen Beurteilung dieses Interesses zeigt sich, dass die Verfasser des CDU-Konzeptes Giesenkirchen 2015 sehr wohl rechnen können. Unter Einschluss der Neubaukosten für die Sportanlage auf dem Freibadgelände von rd. 2,7 Mio. € errechneten sie Gesamtaufwendungen für die Baureifmachung der neuen Wohngebiete auf den aufzugebenden Sportflächen mit insgesamt 5.255.000 €. Den Gesamtertrag beziffern sie mit 9.432.515 €. Das macht einen Gewinn von 4.177.515 €. Hier liegt des Pudels Kern. Der Nutznießer: die Kreisbau AG.

Die Bilanz verbesserte sich noch. Denn im Hauptausschuss am 04. Juni 2008 und im Rat am 11. Juni 2008 legte die Verwaltung einen neuen Plan für die neue Sportanlage auf dem Freibadgelände vor, der mit dem Plan nichts mehr gemein hat, der in der Konzeptunterlage des CDU-Stadtbezirksverbandes Giesenkirchen enthalten ist und der Kostenberechnung zugrunde liegt. Aus der kompletten Bezirkssportanlage sind zwei Fußballplätze geworden, die mit Nebenanlagen bei weitem keine 2,7 Mio. € kosten werden. Die Sportverwaltung bezeichnet diesen Rückschritt als Weiterentwicklung.

Wird diese Planung realisiert, gibt es in Giesenkirchen keine 400m-Laufbahn mehr. Das schadet selbst den Freizeitsportlern, die mehr oder weniger regelmäßig die Sportabzeichenprüfungen ablegen. Das aber scheint nicht einmal den Stadtsportbund zu interessieren, der den Planungen zustimmte. Der zufriedene Gewinner dieser Manipulationen ist die Kreisbau AG.

 

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Der Kommentar - aus und für Mönchengladbach

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